5. Tag

10. Juni 2016 -

Ein neues Kurzentrum, Pemabrot und schon bin ich in Münchberg

What a Day!  Als ich heute morgen aufgewacht bin, hatte ich noch ein wenig Hoffnung, dass der Regen weniger wird. Nach einer halben Stunde auf dem Fahrrad war mir klar, dass dies heute eine nasse Angelegenheit werden wird. Ich kam dann rechtzeitig an der Baustelle des neuen Siebenquellkurzentrums an und habe per Handy mit Herrn Gesell vereinbart,  dass wir uns vielleicht doch erstmal im alten Zentrum am See treffen, wo die Hoffnung auf ein heißes Getränk eher da war. Dort war man auch ganz nett, gab mir ein Handtuch, und nachdem ich mich grob umgezogen hatte  trudelten langsam auch die anderen ein, die sich für heute Vormittag angekündigt hatten: Herr Lammel vom Sonntagsblatt, Herr Gewinner vom Kurier und Herr Körner, mein filmischer Begleiter. Sehr schön war, dass dann ganz spontan auch noch die beide Pfarrer von Weißenstadt dazukamen, Herr Münch und Herr Grießbach. Wir hatten ein langes und intensives Gespräch über das neue Zentrum, darüber, wie wichtig für Menschen heute Auszeiten sind, Meditation und Selbstbesinnung, und dass das Ganze in einem Zentrum  wie es in Weißenstadt entstehen soll, eine wichtige Bedeutung haben soll. Seele und Leib! Bei Herrn Gesell hat mich beeindruckt, wie wichtig ihm der christliche Glaube als Unternehmer ist, so sehr, dass eine halbe Pfarrstelle von ihm teilfinanziert wird und dadurch ein Pfarrer im Kurzentrum auch geistlich-meditative Angebote machen kann, bis hin  zu Gottesdiensten. Anschließend besuchten wir die Baustelle und waren angetan von  den vielfältigen Angeboten, die es hier bald geben wird. Ein für mich sehr ermutigender Vormittag, trotz des nassen Outfits.

Danach eine kurze Fahrt in Weißenstadt zur Firma Pema, die vor allem Vollkornbrot herstellt, z.B. auch Pumpernickel. Dort erfuhr ich von einem sehr freundlichen Herrn, Herrn Fröber, dem Geschäftsführer von Pemabrot, wie ein traditionsreiches Familienunternehmen inzwischen zu einer Weltfirma geworden ist und trotzdem mit der Region dadurch verbunden ist, dass es primär auf heimische Produkte zurückgreift, das Korn also von lokalen Landwirten bezieht und dadurch die Region unterstützt. Auch sonst werden hier viele vorbildliche Projekte unterstützt, z.B. ein inzwischen eigenständiger Verein, der sich um die Vermittlung von Grundkenntnissen der Brotherstellung  bemüht, da viele Menschen - nicht nur junge Leute - das kaum noch wissen. Außerdem gibt es eine eigene Kunsthalle und noch so manches mehr.

Anschließend habe ich das erste Mal überlegt, ob ich vor dem Regen kapitulieren soll, und vor einem etwas Angst machenden Geräusch, das von meinem Fahrrad kam und mich seit kurzem verfolgt. Kurzum: Soll ich meine Frau bitten, mich abzuholen, um die noch verbleibende Zeit meiner Tour mit dem Auto  zu absolvieren? Doch plötzlich wurde der Regen etwas weniger, der freundliche Herr von Pema hatte mir außerdem gesagt, es würde morgen besser werden, und zuguterletzt fand ich auch noch einen Mechaniker in einer Werkstatt, der auch Fahrräder repariert, das Geräusch als von einem kaputten Pedal kommend deutete und es durch ein neues ersetzte, so dass es eigentlich keinen Grund mehr gab vorzeitig aufzugeben.

So bin ich dann über den Waldstein nach Münchberg gefahren, wo ich heute nächtige. Zuerst habe ich mich hier aber noch mit Adrian Rossner getroffen, einem begnadeten und engagierten jungen Heimatforscher, der mir ein Haus gezeigt hat, das "Fachwerkhäusla",  das er mit anderen zusammen vor der Vernichtung gerettet hat, weil er der Überzeugung war, dass es alt ist, und er damit Recht behalten sollte, genau 300 Jahre alt. Nun soll das Haus alternativ genutzt werden, als ein Laden für heimische Produkte - Stichwort Genussregion - und als Tourismusinfostelle für den nördlichen Fichtelgebirgsraum. 

Erkenntnis des Tages: Auch wenn man sich am Morgen wünscht, der Tag wäre schon vorbei, nicht aufgeben, gerade an solchen Tagen kann Gott uns mit wunderbaren Erfahrungen überraschen.

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